Tadel

Tadel
1. Besser gerechter Tadel als falsches Lob.
Engl.: A smart reproof is better than mouth deceit. (Bohn II, 301.)
2. Der Tadel der Weisen ist besser als das Lob des Narren.
Böhm.: Za víč stojí přihana moudrého, než pochvala hloupého. (Čelakovsky, 106.)
3. Kluger Tadel ist bittere Arznei.
4. Niemand an (ohne) Tadel.Stammbuch, 1578.
It.: Ognuna ha qualche difetto.
5. Tadel ist des Faulen Tagelohn.
Dän.: Den lade faaer ingen løn uden last. (Bohn I, 354.)
6. Tadel und Salat soll man, will man sie geniessen, nicht blos mit Essig, sondern auch mit Oel begiessen.
Dän.: Formaning skal være uden had og vrede. (Prov. dan., 180.)
7. Wer nichts übt als Tadel, hat im Herzen keinen Adel.
8. Wer ohne Tadel, der ist vom Adel.
Lat.: Nobilis est, vere quem nobilitat sua virtus. (Seybold, 358.)
*9. An dem ist kein Tadel von der Fusssohle bis zum Scheitel.
Lat.: Candidus et talos a pertice pulcher ad imos. (Horaz.) (Seybold, 64.)
[Zusätze und Ergänzungen]
10. Gib jedem ehrlich Tadel und Lob, aber gib es nie zu grob.Frieske, 13.

Deutsches Sprichwörter-Lexikon . 2015.

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  • Tadel — Sm std. (13. Jh.), mhd. tadel m./n. Stammwort Übernommen aus dem Niederdeutschen, die hochdeutsche Entsprechung dazu in ahd. zādal, mhd. zadel, zādel Mangel . Hierzu ae. tǣl f. Tadel, Verleumdung, Spott . Herkunft unklar. Verb: tadeln. deutsch gw …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

  • Tadel — Tadel, die in Form eines Urtheils ausgesprochene Erklärung, daß uns etwas mißfällt, also mißbilligende Beurtheilung. Der T. kann so mannigfach sein, als die Gegenstände, worauf er sich bezieht, u. eben sowohl Reden, Schriften, Kunstgegenstände,… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Tadel — ↑Kritik …   Das große Fremdwörterbuch

  • Tadel — Der Tadel (auch Rüge oder Schelte) bezeichnet eine meist verbale missbilligende Beurteilung, die oftmals mit dem Ziel einer Mäßigung oder Verhaltenskorrektur verbunden wird. Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie 2 Tadel in der Schule 3 Einzelnachweise …   Deutsch Wikipedia

  • Tadel — Anpfiff (umgangssprachlich); Schimpfe (umgangssprachlich); Rüge; Adhortation (veraltet); Schelte; Anschiss (derb); Abmahnung; Zurechtweisung; …   Universal-Lexikon

  • Tadel — der Tadel, (Aufbaustufe) scharfe Kritik von jmds. Verhalten, Rüge Synonyme: Maßregelung, Verweis, Vorhaltung, Zurechtweisung, Schelte (geh.), Anpfiff (ugs.), Anranzer (ugs.), Rüffel (ugs.), Anschiss (ugs.) Beispiel: Er hat dafür einen harten… …   Extremes Deutsch

  • Tadel — Ta̲·del der; s, ; eine (harte) Kritik an jemandes Verhalten, die deutlich zum Ausdruck bringt, dass er Fehler gemacht hat ↔ Lob <ein gerechtfertigter, ein scharfer Tadel; einen Tadel aussprechen, verdienen; jemandem einen Tadel erteilen> || …   Langenscheidt Großwörterbuch Deutsch als Fremdsprache

  • Tadel — Der herbste Tadel läßt sich ertragen, wenn man fühlt, daß derjenige, der tadelt, lieber loben würde. «Marie von Ebner Eschenbach» * Tadeln können zwar die Toren, aber besser machen nicht. «Nach August Friedrich Ernst Langbein [1757 1835]; dt.… …   Zitate - Herkunft und Themen

  • Tadel — 1. Beanstandung, Bemängelung, Ermahnung, Kritik, Maßregelung, Missbilligung, Rüge, Verweis, Vorhaltung, Vorwurf, Zurechtweisung; (geh.): Schelte; (bildungsspr.): Lektion, Monitum; (ugs.): Anpfiff, Anranzer, Anschnauzer, Rüffel; (landsch. ugs.):… …   Das Wörterbuch der Synonyme

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